TCS: Velokindersitztest - Modelle für den Gepäckträger überzeugen mehr
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Der TCS hat 16 Velokindersitze unter verschiedenen Kriterien getestet. Bei einigen Sitzen hat der Unfallschutz im Kopf- und Schulterbereich des Kindes Verbesserungspotenzial.
In einem Fall wurde ein verbotener Schadstoff im Gurtpolster des Sitzes identifiziert.
Sobald Kinder eigenständig sitzen können bis zu einem Gewicht von normalerweise 22 Kilogramm – meist im Alter von fünf bis sieben Jahren – dürfen sie mit dem Velo im Strassenverkehr transportiert werden, solange sich die Kinder in einem speziellen Sitz befinden. Der Touring Club Schweiz hat 16 Velokindersitze für die Montage hinter dem Fahrer oder der Fahrerin auf Montage, Handhabung, Komfort, Sicherheit und Verarbeitung sowie auf Gesundheits- und Umweltaspekte getestet. Es wurden Modelle getestet, die eine Sattelrohrmontage sowie eine Montage am Gepäckträger erlauben. Je nach Fahrrad kann nur das eine oder andere Modell eingesetzt werden. Bei einem „normalen“ Citybike etwa sind nicht selten beide Varianten möglich.
Im Vergleich von acht Kinderfahrradsitzen für die Montage am Sattelrohr sowie acht derselben Hersteller mit der Montagemöglichkeit auf dem Gepäckträger haben in der Summe die Kinderfahrradsitze auf dem Gepäckträger überzeugt. Die Vorteile lagen hauptsächlich in der einfacheren Montage, der direkten Verbindung zum Fahrrad und dem höheren Komfort für das Kind.
Der TCS empfiehlt das Tragen eines Helms für Velofahrerinnen und -fahrer genauso wie für das Kind. Nicht alle Hersteller gehen mit dieser Grundvoraussetzung in die Konstruktion des Kindersitzes. Das Kind sollte angeschnallt werden können, ohne dazu den Helm abnehmen zu müssen. Weiter wäre es von Vorteil, wenn der Kopf des Kindes nicht nur im schlimmsten Falle eines Unfalls geschützt, sondern auch zum Beispiel beim Schlafen stabilisiert wird. Sehr praktisch sind deshalb jene Sitze, welche über eine nach hinten geneigte Schlafposition verfügen.
Testsieger und Testverlierer
Bei beiden Montagemöglichkeiten überzeugten die Velokindersitze von „OK Baby“. Auf dem Prüfstand, welcher eine Fahrt auf Pflastersteinen simulierte, war der Komfort des am Sattelrohr montierten Sitzes von „Ok Baby“ mit Abstand am besten. Da der Sitz darüber hinaus mit Liegefunktion ausgestattete ist und über gute Sicherheitseigenschaften im Kopfbereich verfügt, schnitt der sattelrohrmontierte Velokindersitz von „Ok Baby“ als Testsieger ab. Ebenfalls zu überzeugen wussten die beiden Modelle „Mr. Fox“ von Bellelli. Hier kann mit einem Hebel sehr einfach der Schwerpunkt eingestellt werden und der Helm des Kindes passt gut in die Aussparung des Sitzes.
Testverlierer sind die beiden Modelle von Qibbel. Die Schadstoffuntersuchungen zeigte an beiden Modellen im Gurtpolster an der Brust verbotene Materialien, weshalb die Modelle mit „nicht empfehlenswert“ bewertet werden mussten. Zudem zeigte der Sitz Schwächen bei den Normanforderungen. Die Belastbarkeit der Fussstütze konnte nicht standhalten und brach bei der Belastung von 22 Kilogramm nach wenigen Sekunden durch.
Aus Sicherheitsgründen nicht ratsam
Der Einsatz eines Velokindersitzes am Lenker ist schon wegen der Montage nur bedingt empfehlenswert. Der TCS rät jedoch von diesen Modellen auch aus Sicherheitsgründen ab. Im schlimmsten Fall kann der Fahrer oder die Fahrerin bei einem möglichen Crash das Kind einklemmen und erdrücken.
TCS Tipps für den Kauf eine Velokindersitzes
Um eine mögliche und richtige Montage am eigenen Velo zu überprüfen sowie ein Probesitzen eine Probefahrt durchzuführen, sollte ein Fachgeschäft aufgesucht werden. Ein sicherer Stand des Fahrrades muss ebenso gewährleistet sein.
Beim Fahren darf kein Fusskontakt zwischen Fahrer und Sitz stattfinden.
Das Kind sollte immer einen Helm tragen.
Das Kind nie alleine stehen lassen und bestenfalls für den sicheren Stand einen Doppelständer verbauen.
Quelle: TCS
Titelbild: Symbolbild © TCS